Getreu dem Motto – “Wenn Berge da sind, weiß ich, dass ich da hinaufgehen kann, um mir von oben eine neue Perspektive vom Leben zu holen” – ging es vom 13.-16. Juni hoch auf die Tuxer Alpen, um Perspektiven auf eine ökologische Wirtschaftsförderung zu diskutieren. Insgesamt sechs Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis kamen in diesem unkonventionellen Workshop-Format zusammen mit der gemeinsamen Fragestellung, wie nachhaltig Wirtschaftsförderung sein kann, auf der Gratwanderung zwischen Realität und sozial-ökologischer Transformation.
Dafür reisten wir am Donnerstag von verschiedenen Standorten teils mit dem Nachtzug an, um uns am Mittag am Bahnhof in Innsbruck zu treffen. Von dort folgten eine kurze Busfahrt nach Ellbögen und der Aufstieg zum “Meissner Haus” durch das Viggartal entlang des Mühltaler Baches. Nach der dreistündigen Wanderung kamen wir auf der Hütte an und konnten bei einem Kaffee auf der Terrasse die Aussicht auf die Berge genießen. Bei dem darauf folgenden ersten Treffen im Seminarraum hatten dann alle Teilnehmer nochmal vertieft die Gelegenheit, sich vorzustellen und eigene Erwartungen an die Gespräche und Ergebnisse des Workshops zu formulieren.
Die nächsten Tage gestalteten sich aus einer Kombination aus Bergwanderungen am Vormittag und Seminarphasen ab Nachmittag. Während der Diskussionen und Brainstormings wurde vor allem das grundlegende Verständnis einer Wirtschaftsförderung überdacht. Diese sollten ganzheitlicher für den Standort wahrgenommen werden und mehr als “Regionalentwickler” agieren, statt als tendenziell einseitige Dienstleister wirtschaftlicher Akteure. Auch durch die Konstellation der Teilnehmer angestoßen, sowohl aus der lokalen Wirtschaftsförderung als auch aus der Arbeit auf anderen politischen Ebenen, wurden die verschiedenen Ebenen (nachhaltiger) Wirtschaftsförderung deutlich und Herausforderungen dahingehend thematisiert. Als weiterer wichtiger Aspekt wurde ein erstes strategisches Schema entwickelt, an dem sich Wirtschaftsförderungen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit orientieren können, das über einzelne Maßnahmen hinausgeht. Eine detaillierte Ausarbeitung der Ergebnisse wird folgen.
Insgesamt waren die Teilnehmer sehr zufrieden mit den Ergebnissen und Blickwinkeln auf unsere Ausgangsfrage, welche sozusagen aus der „Patscherkofel-Perspektive“ neu betrachtet und diskutiert wurde. Nach drei Erlebnis- und Erkenntnisreichen Tagen in den Bergen stiegen wir dann am Sonntagmittag über einen naturnahen Wanderweg entlang der Almen ab und konnten uns nochmals von den Tiroler Milchkühen verabschieden!