„Streitfall Ostdeutschland – Grenzen einer Transformationserzählung“

Workshop des Arbeitskreises „Gesellschaftsanalyse“ der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften

In Kooperation mit der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung und dem Fachgebiet Arbeitslehre/Ökonomie und nachhaltiger Konsum der TU Berlin

Zeit: Freitag, 12. November 2021 von 13.00 bis 17.30 Uhr 

Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni, Hauptgebäude, 2.OG, Raum H2036

Im Anschluss an die jüngst erschienene Publikation „Streitfall Ostdeutschland – Grenzen einer Transformationserzählung“ (trafo Wissenschaftsverlag, Berlin 2021) soll der Workshop Gelegenheit bieten, den offenen und kritischen Dialog zu suchen zwischen den verschiedenen Disziplinen und unterschiedlichen Generationen, die sich mit den Umbrüchen oder auch Transformationen in Ostdeutschland auseinandersetzen. Einschlägige Publikationen dazu werfen seit wenigen Jahren eine Reihe von neuen Fragen auf, bringen neue Perspektiven und Interpretationen ins Spiel; auszumachen ist eine Verschiebung der Diskurse. Während einerseits eine Transformationsmetaphorik zunehmend alle gesellschaftlichen Bereiche kontaminiert, zeichnen sich sehr offene und ernsthafte Debatten ab, mit denen bisherige Analysen und mögliche wissenschaftliche Konsequenzen auf den Prüfstand gestellt werden. Unterhalb einer Allerweltsmetaphorik „geht es um was“. Angesichts drängender Zukunftsfragen wird zum Teil in überzeugender Weise wissenschaftliche Verantwortung angemahnt, die zur Beantwortung solcher Fragen ausdrücklich auch Geschichte und Vorgeschichte der bisherigen postsozialistischen Transformation in den Blick nehmen will. Denn hier dominierende Einseitigkeiten und Auslassungen ignorieren solche Zukunftsfragen wie sie hinreichende Antworten blockieren. Darum soll offen und konstruktiv in zwei thematischen Schwerpunkten gestritten werden

Ein erster Schwerpunkt widmet sich den Auslassungen, den Einseitigkeiten und Fehlinterpretationen vor allem der ostdeutschen Transformations- und Übergangsgeschichte. Interpretationen sind zu hinterfragen, analytische Leerstellen aufzudecken. Es geht um die Gründe wie die Konsequenzen leitender Interpretationen. 

Ein zweiter Schwerpunkt wird konzeptionelle Ansätze, Erfahrungen und Praktiken aus der postsozialistischen Übergangsgesellschaft (wie auch deren Vorgeschichte) nach ihrer Gestaltungsrelevanz für Zukunftsherausforderungen in verschiedenen Feldern befragen. 

Es gelten die 3-G-Regeln. Die begrenzte Platzkapazität macht eine Anmeldung erforderlich. (Tel.: 0171 2788496 / Mail: Thomas.Micha@t-online.de). Eine Versorgung mit Speisen und Getränken ist nicht vorgesehen.

Ablauf und thematische Inputs

13.00 bis 13.20

Der Fall – Streit und Dialog: Eine Einführung (Michael Thomas)

13.20 bis 15.10: Erster thematischer Schwerpunkt 

Einsteuerung und Moderation (Ulrich Busch): 

Thematische Inputs (ca. 12 Minuten jeweils)

„Wandel der Diskurse über 30 Jahre – Inhalte und Kohorten” (Thomas Ahbe)

„Zeitgeschichtliche Verantwortung – Wandel der Transformation” (Clemens Villinger)  

„Transformation und Kommission – kritische Einblicke” (Judith Enders)  

 „Strategien erinnerungskultureller Marginalisierung und Tabuisierung“ (Yana Milev)

Diskussion 

PAUSE

15.40 bis 17.30: Zweiter thematischer Schwerpunkt

Einsteuerung und Moderation (Dieter Segert) 

Thematische Inputs (ca. 12 Minuten jeweils)

„‚Gelenkte Marktwirtschaft‘ – Erfahrungen aus dem Realsozialismus und China“ (Rainer Land)

„Postwachstum und sozialistische Mangelwirtschaft – eine konzept. Debatte“ (Gerrit v. Jorck) 

„Postwachstum – vernachlässigte Erfahrungen und Praktiken Ost“ (Lilian Pungas)  

„Anregungen für Zukunftsgestaltung – ex oriente lux?“ (Ulrich Brand)

Diskussion  

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